Moulis-en-Médoc AOC

Vermutlich erhielt die Appellation ihren Namen durch die Mühlen in dieser Region (moulis = Mühle). Eine Legende besagt, dass sie im Wettstreit mit Rom beinahe zum Sitz des Christentums geworden wäre. Bereits im 13. Jahrhundert wurde hier Weinbau betrieben. Die Appellation mit der Form eines 7 km langen, schmalen Bandes (senkrecht zur Gironde verlaufend) liegt im Herzen des Médoc, auf halbem Weg zwischen Margaux und Saint-Julien. Sie ist mit ihren 410 ha Rebfläche die kleinste Appellation des Médoc (= 4% der gesamten Fläche des Médoc). Hier findet sich eine außergewöhnliche Vielfalt komplementärer Terroirs, von reinem Garonnaise- und Pyrenäenkies bis hin zu Tonkalk, was Fachleute dazu veranlasst hat, Moulis als "ein gewaltiges Konzentrat des Weinbaugebiets Médoc" zu bezeichnen.

Das Privileg von jeglicher Steuer auf den Wein aus ihren Weinbergen befreit zu sein, brachte den Einwohnern Reichtum ein, was es ihnen ermöglichte die besten Ländereien der Region zu kaufen und zu Vorreitern in der Weinbautechnik zu werden. Diese Ländereien dehnten sich über die Jahre zu prestigeträchtigen Weinbergen aus, welche später zu den "Crus Bourgeois" wurden.

Charakteristisch für die Weine aus Moulis ist ihre dichte und tiefe rubinrote Farbe und das elegante Bukett mit seinen komplexen und kräftigen aromatischen Nuancen. Neben einer schönen Struktur, besitzen die Weine eine erstaunliche Länge im Mund. Sie sind bereits in ihrer Jugend (nach 3-4 Jahren) zugänglich, werden aber mit der Zeit immer besser, denn dank ihrer soliden Tanninstruktur können sie wunderbar altern.